Über 500 Menschen beteiligten sich heute an verschiedenen Aktionen gegen den „Marsch fürs Läbe“, der für christlichen Fundamentalismus, Homofeindlichkeit, Nationalismus und patriarchale Ansichten steht. Trotz des enormen Polizeiaufgebots konnten wir heute bis nach Ende der Veranstaltung präsent sein und haben eindrücklich sowie lautstark gezeigt, dass es in Bern keinen Platz für rückwärtsgewandte Ideologien hat.
Heute gab es vier Demonstrationszüge durch die Innenstadt und es konnte direkt beim „Marsch fürs Läbe“ gestört werden. Die Reden der Fundis gingen zu einem grossen Teil unter dem Lärm unseres Protestes unter.
Die InitiantInnen des Marsches geben sich nach Aussen weltoffen, jugendfreundlich und modern. In Wirklichkeit steht der Marsch für christlichen Fundamentalismus, Homofeindlichkeit, Nationalismus und patriarchale Ansichten.
Die Hauptforderung des Marsches zielt darauf ab, das Bild von „weiblichen Gebärmaschinen“ zu propagieren. Während Männer* Geld verdienen sollen Frauen* Kinder kriegen und diese grossziehen. Zusätzlich wollen die Organisationen des Marsches ein konsequentes Abtreibungsverbot einführen. Damit sollen Frauen nicht mehr selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden können, sondern sich Gottes Willen unterordnen. Diese Ansichten und Forderungen greifen die über Jahrhunderte hinweg erkämpften Errungenschaften der Frauen*bewegungen an. Lesbische, schwule, bi und trans* Menschen werden als krankhaft angesehen und sollen «weg therapiert» werden. Das Auftreten des Marsches trägt zudem nationalistische und völkische Züge. So soll sich das Schweizer Volk und die Nation ihr Glück im Christentum suchen. Auch Kinder werden instrumentalisiert, indem sie mit Fahnen und Schilder posieren müssen.
Der Plan der FundamentalistInnen, den Marsch weiterhin in die Hauptstadt zu tragen, dürfte sich hoffentlich erledigt haben. Sollte der „Marsch fürs Läbe“ nächstes Jahr wieder in Bern stattfinden, werden wir erneut unsere Stimme gegen die fundamentalistische Hetze erheben und eine erneute Durchführung verhindern.
Wir wollen selber entscheiden, wie wir leben und wie wir mit unserem Körper umgehen wollen.
Solidarität mit allen Menschen, die unter religiöser Bevormundung leiden und allen, die dagegen ankämpfen.
Bern stellt sich que(e)r!